ICSI - Intrazytoplasmatische Spermieninjektion
Eine ICSI oder Intrazytoplasmatische Spermieninjektion ist ein Verfahren zur künstlichen Befruchtung, das Paaren hilft, wenn eine schwerwiegende Sterilität des Mannes vorliegt oder eine In-Vitro-Fertilisation erfolglos verlaufen ist.
Dabei werden die üblichen Barrieren bei der Befruchtung ausgeschaltet, sodass auch Paare mit einer geringen Aussicht auf eine Schwangerschaft befruchtete Embryos erhalten können. Das Verfahren wurde erstmals 1994 am UCSF in San Francisco angewandt und die erste erfolgreiche Geburt folgte im Februar 1995.
So funktioniert die ICSI
Bei diesem minutiös genauen Verfahren wird eine einzige lebende Samenzelle aufgegriffen und direkt in den Zellkern der Eizelle injiziert. Im Zuge der Behandlung muss sich die Frau einer medikamentösen Stimulierung der Eierstöcke unterziehen, sodass mehrere reife Eizellen heranreifen können. Diese Eizellen werden dann mithilfe eines vaginalen Ultraschalls durch die Vagina entnommen und unter ganz bestimmten Bedingungen im embryologischen Labor inkubiert
Die Samenprobe wird durch Zentrifugierung vorbereitet, sodass die lebendige Samenzelle vom restlichen Zellmaterial gelöst wird. Im Labor wird die einzelne Samenzelle dann mit einer gläsernen Nadel aufgenommen und direkt in die Eizelle injiziert.
Mithilfe der ICSI-Methode können viele Paare mit männlicher Infertilität eine Schwangerschaft erzielen. Die Befruchtungsraten liegen aktuell bei 70-80% (aller behandelten Eizellen) und die Schwangerschaftsraten sind mit jenen einer IVF ohne männliche Infertilität vergleichbar.
In unserer Klinik liegen die Schwangerschaftsraten bei 48 – 50%, je nach Alter der Frau.